Nachhaltigkeitsrat fordert Neuausrichtung der europäischen Agrarpolitik

Aus Sicht des RNE sind für eine grundlegende Neuausrichtung der europäischen Agrarpolitik folgende Eckpfeiler notwendig:

  • Ersetzen des aktuellen ‚Zwei-Säulen‘-Modells der Agrarförderung und der derzeit dominierenden flächenabhängigen und de-facto bedingungslosen Direktzahlungen durch ein neues Fördersystem, das öffentliche Gelder an konkrete Leistungen der Landwirte koppelt, vor allem im Umwelt- und Naturschutzbereich.
  • Schaffung eines eigenständigen EU-Fonds für Natur- und Artenschutzmaßnahmen.
  • Konzentration der übrigen Mittel auf einen temporären Investitionsfonds zur langfristigen Umstellung von Tierhaltung, Ackerbau, Verarbeitung, Vermarktung, Konsum auf Prinzipien der Nachhaltigkeit und zur Verringerung von Lebensmittelverschwendung.
  • Eine Minderung der Stickstofffreisetzungen, die im Übermaß Wasser- und Land-Ökosysteme belasten sowie Klima, Luftqualität und die Biodiversität beeinträchtigen.
  • In Zukunft muss der Ökolandbau strategisch ausgerichtet werden. Die Forschung muss die Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie in den Fokus nehmen und Prioritäten danach festlegen, das in der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie anvisierte Ziel von 20 % ökologischer Landwirtschaft schnell zu erreichen. Derzeit liegt der Anteil in Deutschland bei 6,3 Prozent.

Agrarpolitik der Europäischen Union – Stellungnahme des Rates für Nachhaltige Entwicklung zur gemeinsamen Agrarpolitik (GAP)

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Categories: Agrarpolitik, Landwirtschaft, Ökologie