Tag der Schöpfung am 1. September

Weltweit rufen Kirchen am 1. September zu einem Schöpfungstag auf. Der Impuls kam 1989 aus der orthodoxen Kirche vom Ökumenischen Patriarch von Konstantinopel, Dimitrios. Für Deutschland wurde er beim 2. Ökumenischen Kirchentag in München 2010 von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) auf Bundesebene ausgerufen. 2015 hat Papst Franziskus den Schöpfungstag für die römisch- katholische Kirche verbindlich eingeführt.

Mit dem  diesjährigen Motto des Schöpfungstages „Zurück ins Paradies“ (am 1. September 2015) und der Schöpfungszeit (1. September bis 4. Oktober 2015) wird gefragt, was unser Ziel sein kann, wenn wir „nicht zurück ins Paradies“ können. Anlass für die Fragestellung sind die Erfahrungen der Renaturierung im Braunkohletagebau. Gewählt haben die Verantwortlichen passend dazu den Ort des zentralen Gottes-dienstes am 4 September in Borna bei Leipzig, mitten in den einstmaligen Tagebaugebieten, wo heute die „Neunseenlandschaft“ liegt. Wo einst der Braunkohletagebau Erde, Luft und Klima ruiniert hat, blüht heute die Landschaft. „Zurück ins Paradies?“, fragen sich dennoch viele bei den Renaturierungsprojekten dieser Gegend. Während sich die Natur zu erholen scheint, sind durch den Wegfall des Tagebaus viele soziale Nöte entstanden. Arbeitslosigkeit und eine ständig wachsende Landflucht machen der Gegend zu schaffen. Ist das wirklich ein neues Paradies? Diese Frage soll im diesjährigen Ökumenischen Tag der Schöpfung im Mittelpunkt stehen. Ist Natur durch den Menschen „machbar“ oder sollten wir nicht viel-mehr das Geheimnis des Lebens bewahren und uns selbst als Teil einer wunderbaren Schöpfung begreifen, deren wir eben nicht Herr werden können?

Eine Vorbereitungsgruppe der ACK Sachsen und der ACK Deutschland hat sich mit den Fragen beschäftigt, die dieser Wandel der Natur an uns stellt, und dazu den Gottesdienstvorschlag für dieses Jahr entworfen. Der Gottesdienst kann überall gefeiert werden kann, weil er uns alle fragt, was wir unter dem Paradies verstehen und was dies für unser Verhältnis zur Natur bedeutet. Gleichzeitig gibt es auf der website der ACK andere Entwürfe zum Thema und eine Auflistung regionaler Veranstaltungen.

Die ACK weist ausdrücklich darauf hin, dass der Gottesdienst auch im Zeitraum vom 1. September bis zum 4. Oktober (Schöpfungszeit) gefeiert werden kann.

http://www.oekumene-ack.de/themen/glaubenspraxis/oekumenischer-tag-der-schoepfung/2015/

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