Umweltministerin Hendricks fordert andere Agrarpolitik

Ein Umsteuern in der Agrarpolitik fordert das Bundesumweltministerium nun auch in seinem „Zweiten Rechenschaftsbericht zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS)“.

Die Natur in Deutschland werde weiter über ihre Leistungsfähigkeit hinaus genutzt, stellte Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks mit Hinweis auf den für die Jahre 2013 bis 2017 verfassten Bericht fest.

Die Artenvielfalt und die Landschaftsqualität zeigten einen negativen Trend. Als wesentlichen Grund dafür macht die SPD-Politikerin die „Intensivierung der Landbewirtschaftung und die Zunahme von intensiv genutzten Flächen für den Anbau von Energiepflanzen“ aus.

Für eine Trendwende beim Erhalt der biologischen Vielfalt brauche man Veränderungen in der Landwirtschaft, forderte die Ressortchefin. Die Agrarpolitik müsse „endlich ihre Verantwortung für den Naturschutz wahrnehmen“.

Probleme sieht das Umweltministerium aber auch in anderen Handlungsbereichen, darunter etwa bei der Umsetzung von Infrastruktur- und Siedlungsprojekten. Dadurch komme es zu Zerschneidungen von Lebensräumen. Auch beim Aufbau eines Netzes verbundener Biotope kämen die Bundesländer zu langsam voran. Allerdings habe der Flächenanteil streng geschützter Biotope gesteigert werden können. Ferner hätten mittlerweile 14 Bundesländer Biodiversitätsstrategien auf Basis der NBS entwickelt.

Lob kommt vom Umweltressort zudem für den Schutz des öffentlichen Waldes. Das Ziel, bis 2020 insgesamt ein Zehntel des öffentlichen Waldes in Deutschland der Natur zurückzugeben, habe der Bund für seinen Waldbesitz im Rahmen des Nationalen Naturerbes bereits übertroffen. Daneben seien mit dem im Februar 2017 vom Bundeskabinett beschlossenen Bundesprogramm „Blaues Band“ die Voraussetzungen für eine umfangreiche Renaturierung von Auen und Flüssen in den nächsten Jahrzehnten gelegt

Quelle: BMU und topagrar.com

 

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