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Daseinsvorsorge und Gemeinwesen im ländlichen Raum
6. November 2014 10:15 - 7. November 2014 13:30
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In den letzten Jahren rückt der „Ländliche Raum“ wieder verstärkt in den Forschungsfokus unterschied-lichster Disziplinen. Das Spektrum reicht von der Demografie, der Sozial-/Wirtschaftsgeografie und Ökologie über die Soziologie, Politikwissenschaft, die Agrarwissenschaften, Gesundheitswissenschaften bis hin zur Psychiatrie, Theologie, Kriminologie und Präventionswissenschaft.
Anlass für diese wissenschaftlichen Überlegungen ist eine zunehmende „Peripherisierung“ ländlicher Re-gionen mit ihren vielfältigen negativen Folgen für die darin lebende Bevölkerung vor dem Hintergrund immer knapper werdender finanzieller Ressourcen der zuständigen Landkreise und Gemeinden.
So ist beispielsweise die Gewährleistung von medizinischen Versorgungsleistungen, Schulen, Jugendarbeit, Sicherheit und Rechtspflege, öffentlichem Nahverkehr und anderer Infrastruktur abhängig von der Bevölkerungszahl im Einzugsbereich des jeweiligen Leistungsanbieters.
Eine geringe Bevölkerungsdichte bedeutet, dass diese Gebiete tendenziell schlechter versorgt sind als Zentren. Die Mitversorgung der peripheren ländlichen Räume von den urbanen Zentren aus scheitert häufig an der eingeschränkten Erreichbarkeit zentralisierter Dienstleistungen. Damit wird die staatliche Verantwortung für „die Fläche“ als ein Kernelement des Sozialstaats (Art. 20 GG) in Verbindung mit der Forderung der Herstellung „gleichwertiger Lebensverhältnisse“ zunehmend in Frage gestellt.
Seit 2011 arbeiten an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Forscher/Innen aus verschiedenen Disziplinen gemeinsam an der „Land-Thematik“. Mit dieser Tagung möchten wir mit thematischen Vorträgen aus der jeweiligen Sicht der beteiligten Disziplinen deren Forschungsschwerpunkte einer interessierten Fachöffentlichkeit vorstellen und mit Praktikern sowie verantwortlichen Politikern und Politikerinnen diskutieren. Der Austausch wird in sechs Themenblöcken (Panels) und einer Diskussionsveranstaltung organisiert sein.
Sie sind herzlich eingeladen mitzudiskutieren.